Behandlungsablauf der Physiotherapie
 

Für die physiotherapeutische Anamnese- und Befunderhebung sollten Sie beim Pferd ein Zeitfenster von ca. 2,5 Stunden und beim Hund von bis zu 1,5 Stunden einplanen.
Die Behandlung der Katze sollte individuell auf die Eigenheiten des jeweiligen Tieres abgestimmt werden, so dass sich diese Termine vom Zeitumfang schlecht planen lassen. 
Sie sollten also genügend Zeit einplanen, um einen stressfreien Ablauf mit Pausen für das Tier zu ermöglichen.    
                                         

Umfang der physiotherapeutischen Befunderhebung 

• Eine ausführliche Anamneseerhebung

Hierbei schildern Sie das Problem aus Ihrer Sicht. Es wird nach aktuellen und vergangenen Erkrankungen gefragt. Nach bisherigen Behandlungen und nach der Einnahme von Medikamenten. Es ist hilfreich wenn Sie im Vorfeld Notizen anfertigen, über den Namen,
die Dosis und den Zeitraum über den die Medikamente verabreicht wurden.
Über den Zeitraum in dem Erkrankungen bestanden haben auch wenn diese bereits länger zurückliegen.
Informationen über körperliche Belastungen während des Trainings, Haltungsbedingungen und Fütterung können ebenfalls wertvolle Hinweise auf die Ursachen von Gesundheitsstörungen liefern. 
Soweit vorhanden, bitte ich um die Vorlage von Laborbefunden, Tierarztberichten, Röntgenbildern und Unterlagen zu anderen bildgebenden Verfahren.
Um Sie umfassend Beraten zu können benötige diese Informationen, selbst wenn die Beschaffung für Sie mit einem gewissen Aufwand verbunden ist.
Je nach Problemstellung z.B. bei Headshaking lasse ich Ihnen vorab einen Fragebogen zukommen und bitte Sie um die Erstellung von Videoaufnahmen, die die Problemstellung über einen gewissen Zeitraum dokumentieren.
Dies erleichtert es mir, mich gezielt auf den Termin vorzubereiten und im Rahmen der Anamneseerhebung gezielt weitergehende Fragen zu stellen.
 

• Adspektionsanalyse

  Hierbei handelt es sich um die Betrachtung des äußeren Erscheinungsbildes zur Gewinnung
  eines ersten Eindrucks wie z.B. Ernährungszustand, Entwicklungszustand, Körperbau etc.
  Danach erfolgt eine kurze allgemeine Untersuchung, um das mögliche Vorliegen von Kontraindikationen für einzelne Therapiemethoden auszuschließen. Es ist das Ziel nach
  Auswertung aller Informationen und Tests, die für den Patienten schonendste und effektivste Therapie auswählen zu können.
  Im Rahmen der allgemeinen Untersuchung wird auch eine einfache Zahnkontrolle durchgeführt. Diese ersetzt nicht die regelmäßige, ausführliche Zahnkontrolle durch einen Spezialisten.
   

• Eine ausführliche Gangbildanalyse
  

  
  Die Gangbildanalyse erfolgt an der Hand, an der Longe und soweit möglich unter dem Reiter.
  Die Gangbildanalyse an der Hand erfolgt im Schritt und im Trab auf gerader Linie und hartem Boden, falls notwendig wird die Beurteilung auf weichem Boden wiederholt. Beurteilt wird der Bewegungsablauf von vorne, hinten und von beiden Seiten. Danach wird das Pferd rechts und links auf einer kleinen Volte (ca. 6 m  Durchmesser) vorgeführt. Hierzu ist es notwendig, dass der Vorführer am Kopf des Pferdes mitgeht, ein longieren des Pferdes auf hartem Untergrund
  ist zwingend zu unterlassen!
  Voraussetzung für die aussagekräftige und risikolose Gangbildanalyse an der Hand ist ein ebener und befestigter Untergrund (z.B. Asphalt oder eine gepflasterte Fläche).
  Für die Gangbildanalyse an der Longe bzw. unter dem Sattel wird ein Reitplatz oder eine Reithalle benötigt. Die Gangbildanalyse auf einer Weide oder einem Stoppelfeld führt zu nur bedingt aussagekräftigen Ergebnissen.
   

• Palpationsanalyse

          Die Palpationsanalyse beinhaltet das Abtasten der Muskulatur nach Verspannungen und
          Stresspunkten,  einen Muskelfunktionstest und die Überprüfung der Gelenkbeweglichkeit.
          Aus Sicherheitsgründen sollte die Behandlung auf weichem Untergrund durchgeführt
          werden (z.B. in einer Reithalle, einem Longierzirkel oder einem Sandpaddock). 
 

• Überprüfung von Sattel, Trense und Beschlag